Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) für Textilien und Schuhe: Was sie für den Handel bedeutet

Europa | Nachhaltigkeit
Die Mode- und Schuhbranche steht vor einer bedeutenden regulatorischen Änderung: Die Einführung eines Systems der Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) in Deutschland. Dieses System basiert auf europäischen Vorgaben und soll die Kreislaufwirtschaft in der Branche stärken. Doch was bedeutet das konkret für den Handel?
Infos zum Thema auf einen Blick:

Neue regulatorische Anforderungen: Handelsunternehmen müssen sich an der Sammlung, Sortierung und dem Recycling von Alttextilien beteiligen

Nachhaltigkeitsdruck: Höhere Erwartungen von Kund:innen und strengere Umweltvorgaben erfordern nachhaltigere Produkte und Prozesse

Investitionen notwendig: Anpassungen in Logistik, Recyclingpartnerschaften und Produktgestaltung sind erforderlich

Fairer Wettbewerb: EPR sorgt für gleiche Bedingungen für alle Marktteilnehmer und verhindert Wettbewerbsverzerrungen

Strategische Vorteile: Frühzeitige Anpassung kann Kosten senken, das Markenimage stärken und neue Kundengruppen erschließen

Die Textilindustrie steht zunehmend unter Druck, nachhaltiger zu wirtschaften. Hoher Wasserverbrauch, Chemikalieneinsatz und CO₂-Emissionen erfordern dringend umweltfreundlichere Lösungen. Gleichzeitig steigen die Erwartungen von Kundinnen und Kunden an nachhaltige Produkte und verantwortungsvolle Unternehmenspraktiken. Das neue EPR-System verpflichtet den Handel, sich an der Sammlung, Sortierung und dem Recycling von Alttextilien und Schuhen zu beteiligen.

Für Handelsunternehmen bedeutet dies, dass sie in neue Prozesse investieren und die bestehenden Strukturen anpassen müssen. Die Rücknahme und fachgerechte Verwertung von Textilien erfordert Logistik- und Recyclingpartnerschaften sowie transparente Nachweispflichten. Auch die Produktgestaltung rückt stärker in den Fokus: Nachhaltige Materialien und eine bessere Recyclingfähigkeit können langfristig Kosten senken und regulatorische Vorteile bringen.

Ein weiteres zentrales Thema ist der faire Wettbewerb. Viele außerhalb der EU ansässige Anbieter umgehen Umweltstandards und bieten Produkte zu extrem niedrigen Preisen an. Ein verpflichtendes EPR-System sorgt dafür, dass sich alle Marktteilnehmer gleichermaßen beteiligen, sodass hiesige Unternehmen nicht durch "Trittbrettfahrer" benachteiligt werden. Eine wirksame Marktüberwachung ist daher entscheidend, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern und eine gerechte Kostenverteilung sicherzustellen.

Die Umsetzung europäischer Vorgaben ist für deutsche Unternehmen unumgänglich. Wer sich frühzeitig mit den neuen Anforderungen auseinandersetzt, kann strategische Vorteile sichern. Neben der Erschließung neuer Kundengruppen durch nachhaltige Angebote verbessert sich auch das Markenimage. Unternehmen, die bereits heute auf Kreislaufwirtschaft setzen, können zudem von staatlichen Förderungen und finanziellen Anreizen profitieren.

Die Erweiterte Herstellerverantwortung für Textilien und Schuhe ist somit mehr als eine regulatorische Verpflichtung – sie ist eine Chance für den Handel, nachhaltige Innovationen voranzutreiben, sich gegen unfaire Konkurrenz zu wappnen und langfristig wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Wer jetzt handelt, sichert sich eine starke Position in einer sich wandelnden Branche.

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Projektträger: Handelsverband Hessen
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Gefördert durch: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
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